Advanced Glycation Endproduct – AGE
Endprodukte der fortgeschrittenen Glykation (AGEs) sind eine heterogene, komplexe Gruppe von chemischen Verbindungen, die entstehen, wenn reduzierender Zucker auf nicht-enzymatische Weise mit Aminosäuren in Proteinen und anderen Makromolekülen reagiert. Dies geschieht sowohl exogen (in Lebensmitteln) als auch endogen (im Menschen), wobei bei älteren Erwachsenen höhere Konzentrationen gefunden werden1.
Je höher der Blutzuckerspiegel, desto mehr schädliche AGE werden gebildet.
So verändert glykiertes Kollagen die Aktivität von Endothelzellen, der innersten Wandschicht der Lymph- und Blutgefäße, und bildet atherosklerotische Plaques2.
Glykiertes Kollagen scheint außerdem beim frühzeitigen Altern der Haut eine Rolle zu spielen3.
Moderne Nahrungsmittel werden größtenteils hitzebehandelt und enthalten daher hohe Mengen an Endprodukten der fortgeschrittenen Glykation (AGEs)4. In der Lebensmittelindustrie finden AGEs als Geschmacksverstärker und Farbstoffe Verwendung. Noch unklar ist, ob exogene und endogene AGEs gleichermaßen schädlich sind, oder ob die schädigende Wirkung überwiegend von den im menschlichen Körper gebildeten AGEs ausgeht.
AGE spielen zudem eine Rolle bei der Alterung und Erkrankung der Netzhaut der Augen5.
Claudia Luevano-Contreras, Karen Chapman-Novakofski: Dietary advanced glycation end products and aging – National Library of Medicine (13.12.2010)
Zhong-Qun Wang et al: Role of AGEs in the progression and regression of atherosclerotic plaques – National Library of Medicine (10.07.2018)
Paraskevi Gkogkolou und Markus Böhm: Advanced glycation end products – Key players in skin aging? – National Library of Medicine (01.07.2012)
JAIME URIBARRI, MD, et al: Advanced Glycation End Products in Foods and a Practical Guide to Their Reduction in the Diet – National Library of Medicine (08.07.2013)
Josephine V Glenn, Alan W Stitt: The role of advanced glycation end products in retinal ageing and disease – National Library of Medicine (03.05.2009)