friss dich fit

Anthriscus

Anthriscus Hoffm. (Klettenkerbel, Kälberkropf), Gattung der Umbelliferen, ein- oder mehrjährige Kräuter mit mehrfach fiederförmigen Blättern und geschnäbelten Früchten. 13 Arten in Europa und dem Orient. Anthriscus silvestris Hoffm. (Wiesenkerbel, Pferdekümmel, Hafer-, Kälberrohr), mit glatten, und Anthriscus vulgaris Pers. (gemeiner Kerbel), mit stacheligen Früchten, sind bei uns in Wiesen, in Hecken, auf Schutt etc. sehr gemein, riechen und schmecken unangenehm gewürzhaft, werden aber vom Vieh ohne Schaden gefressen. Aus den Stengeln von Anthriscus silvestris werden Pfeifen geschnitten.

Anthriscus cerefolium Hoffm. (Echter Kerbel, Gartenkerbel), einjährig, mit ästigem, zart gerilltem Stengel und dreifach gefiederten Blättern, ist im südöstlichen Russland und in Westasien heimisch, bei uns verwildert und wird in Gärten kultiviert. Das Kraut riecht und schmeckt angenehm gewürzhaft und dienst als Küchengewürz.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Der Wiesenkerbel (Anthriscus silvestris Hoffm.) wird gefährlich leicht mit dem Gefleckten Schierling (Conium maculatum), dem Gift-Wasserschierling (Cicuta virosa), und der Hundspetersilie (Aethusa cynapium) verwechselt, den drei giftigsten Doldengewächsen, deren Pflanzensaft schon im Altertum zur Hinrichtung zum Tode Verurteilter verwendet wurde. So musste der Philosoph Sokrates 399 v. Chr. den „Schierlingsbecher“ austrinken und dadurch seinen eigenen Tod herbeiführen.

Außerdem besteht Verwechslungsgefahr mit dem phototoxischen Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), dessen Pflanzensaft eine sog. „Wiesen-Dermatitis“ auslösen kann, und dem schwach giftigen Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum, Hecken-Kälberkropf).