Fructose
Fructose (lat. fructus »Frucht«, ugs. Fruchtzucker), ein Kohlenhydrat aus der Stoffgruppe der Monosaccharide (Einfachzucker), gehört neben Glucose und Galactose zu den wichtigsten Sacchariden des menschlichen Stoffwechsels.
Fructose ist ein Opiat – Prof. Dr. Robert Lustig
Saccharose (Zucker) besteht jeweils zur Hälfte aus Fructose und Glucose, wobei Fructose mit 110 % bis 180 % relativer Süßkraft, gegenüber Glucose mit nur 70 % Süßkraft, der deutlich süßere Bestandsteil des Zweifachzuckers (100 %) ist. Fructose ist mit Abstand das süßeste der drei Monosaccharide, weshalb sie als leicht zu transportierendes und wirkungsvolles Süßungsmittel der industriellen Lebensmittelproduktion seit den 1970er-Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. In Form von »High Fructose Corn Syrup« (HFCS) findet sich Fructose heute praktisch in allen industriell gefertigten Nahrungsmitteln, von Softdrinks (Cola, Limo), über Eis und Süßwaren, Zerealien, Fruchtjoghurt, Pizza, Brot, und andere Backwaren, bis hin zu Suppen, Salatsaucen, Ketchup, eingelegten Gewürzgurken, und so weiter. Wir nehmen mit unserem täglichen Essen so viel Fructose auf wie nie zu vor in der Geschichte der Menschheit.
Fructose macht krank
Als billiges und weit verbreitetes Süßungsmittel der industriellen Nahrungsmittelproduktion ist Fructose mehr als nur ein versteckter Dickmacher, sie gilt als Ursache für metabolisches Syndrom1, Gicht, und nichtalkoholische Fettleber (NAFLD)2.
An Apple a Day?
Frische Früchte bestehen aus Wasser, Ballaststoffen (Pektin), Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, und Zucker, der beim Verzehr unverzüglich in seine Bestandteile Glucose und Fructose zerlegt wird: Jackfrüchte enthalten 9,19 %, Trauben 8,1 %, Birnen 6,48 %, Äpfel 6,47 %, Kirschen 5,37 %, und Mangos 4,68 % Zucker, um nur einige zu nennen. Sind Früchte ungesund? Sollten wir Früchte meiden, weil sie Fructose enthalten? Der abgebildete Apfel wiegt 107 g und enthält ca. 6,9 g Zucker. Eine mögliche Snack-Alternative: vier Müsli-Riegel Schoko-Banane wiegen ebenfalls 100 g, sie enthalten aber 36 g Zucker. Der Apfel ist eindeutig die bessere Wahl, schon wegen seiner vielen anderen gesunden Inhaltsstoffe. Früchte essen ist ok, wenn keine Fructose-Intoleranz vorliegt. Trinken sollten wir Früchte allerdings nicht, denn ein Glas (0,25 l) Apfelsaft enthält mehr Zucker (ca. 30 g) als ein Glas Cola oder Limonade (26,5 g), abhängig von der jeweiligen Apfelsorte.
Bibliographie
Lustig, Robert H., M.D.: Fat Chance: Fructose 2.0 – UCTV.TV, UC San Francisco (youtube)
Lustig, Robert H., M.D.: Is a Calorie a Calorie? Processed Food, Experiment Gone Wrong – (youtube)
Mason, Paul, M.D.: Low Carb from a Doctor’s perspective – (youtube)
1. Miller, A.; Adeli, K.: Dietary fructose and the metabolic syndrome↩ – US National Library of Medicine, 24.03.2008
2. Nseir, William; Nassar, Fares; Assy, Nimer: Soft drinks consumption and nonalcoholic fatty liver disease↩ – US National Library of Medicine, 07.06.2010